Begegnung und Austausch zu befördern, ist ein Anliegen des Erzählverlags aus Berlin. Mit Büchern und Lehrmitteln möchten wir Erzähler, Lehrer, Erzieher, Schüler und Eltern - männlich wie weiblich - darin unterstützen, "sprechfähig" zu sein. Teilen wir uns mit! Unsere Erfahrungen und Erlebnisse, unser Wissen und unsere Ideen. Anlässlich der Leipziger Buchmesse vom 12.-15. März 2020 laden wir in diesem Sinne zu einer kommunikativen Intervention ein: "Was bekommt die Welt durch mich?" ist eine Frage mit unzähligen Antworten - so viele, wie es Menschen gibt. Bei der Buchmesse möchten wir darüber mit Ihnen, den Besucherinnen und Besuchern, ins Gespräch kommen.
Sie finden die Frage arrogant? Zu wenig bescheiden? Es geht uns nicht um Oberflächliches, auch nicht ums Ego. Es geht um lange Lebenslinien, um Talente und Fähigkeiten, um Ideen und Projekte, die Sie für andere nutzbar gemacht oder angestoßen haben - und die ohne Ihr Engagement so nicht Wirklichkeit geworden wären. Ach, Sie haben da nichts mitzuteilen? Nichts Weltbewegendes? Mit Verlaub. Wir glauben Ihnen nicht. Ihre Kinder, Schüler, Eltern, Freunde oder Kollegen werden Ihnen bei der Antwort sicherlich auf die Sprünge helfen können.
Gewiss: Als wir neun Männer und Frauen aus unterschiedlichen Weltanschauungen und Religionen zum Abschluss längerer Interviews die gleiche Frage stellten - das Buchprojekt Neun Leben ist derzeit im Lektorat, Freigaben werden eingeholt, der Umschlag bereits gestaltet - mussten auch sie erst einmal nachdenken. Sogar den neun versierten Personen des öffentlichen Lebens ging eine Antwort nicht so leicht über Lippen, denn erstens wollten sie nicht auftrumpfen und zweitens lehrte ihnen ihre Religion oder Weltanschauung einen Sinn ihres Daseins und schöpferischen Schaffens, der sich per definitionem nicht zählen, messen oder begreifen lässt. Um so interessanter wird sein nachzulesen, wie ähnlich die vorsichtigen Antworten der Protagonisten waren, obgleich ihre Religionen und Weltanschauungen unterschiedlicher nicht hätten sein können.
Das ist Ihnen alles zu verschroben? Und mit Religionen haben Sie ohnehin nichts im Sinn? Wonach steht Ihnen denn dann der Sinn? Das ist die zweite Frage, mit der wir in Leipzig mit Ihnen ins Gespräch kommen möchten. Wenn es nicht in Richtung Gretchenfrage aus Goethes Faust gehen soll, dann ist vielleicht Schillers Spieltrieb Ihre erste Wahl. Klein und fein kommt die Frage daher, geradezu unbeschwert. Indem Sie aufrichtig und selbständig beginnen, eine Antwort zu formulieren, sind Sie der Schillerschen Ästhetik bereits sehr nahe gekommen. "Wann habe ich mich zum letzten Mal frei gefühlt, unabhängig von Stimmungen und Gedanken, die mich ansonsten belasten?" Und das gehört ja auch zum Menschsein dazu: Dass wir selbständig nach Antworten auf unsere Fragen suchen. Also: Wonach steht Ihnen der Sinn, in Leipzig? - Wir freuen uns auf bedeutungsvolle Gespräche, auf der Buchmesse vom 12.-15. März in Halle 5, Stand K 402.