Am 20. März ist nicht nur Frühlingsbeginn, sondern auch der Weltgeschichtentag! Er wurde 1991 in Schweden gegründet, seit 2004 verbinden sich weltweit Erzählerinnen und Erzähler, um an diesem Tag die Kraft der Geschichten lebendig werden zu lassen. "Die Geschichten am 20. März sind ganz dem Neuanfang gewidmet, der jetzt, zum Frühlingsbeginn, erwacht und überall in der Natur zu sehen, zu riechen und zu fühlen ist. Auch das Erzählen weckt unsere Sinne, zaubert Bilder in die Köpfe der Zuhörenden und bereichert die Fantasie", schreibt der Verband der Erzählerinnen und Erzähler (VEE) in einer Mitteilung.
Monatelang konnten Geschichten nur digital erzählt werden. Jetzt will der Erzählerverband ein Zeichen für den Neuanfang setzen, was auch das Motto des diesjährigen Weltgeschichtentages ist. "Im Rahmen der Bestimmungen wollen wir im kleinen Kreis erzählen, so wie und wo es eben möglich ist", freut sich Jana Raile, die Vorsitzende des VEE, über originelle Erzählideen. "Über den Balkon oder am Gartentor, aus dem
Fenster oder an Erzählstationen in der Natur, beim Spaziergang oder im Seniorenheim: Unsere Mitglieder kommen aus unterschiedlichen Bundesländern und kreieren in Kooperation mit Einrichtungen oder im
privaten Rahmen Erzählveranstaltungen, um den Weltgeschichtentag gebührend zu feiern."
Entsprechend hatten einige Erzählerinnen und Erzähler aus Berlin und Brandenburg die Absicht, in einem urigen Weberhaus in Potsdam-Babelsberg und vor einem kleinen Publikum im Wechsel ihre Märchen zu erzählen. Sechs "Märchen für den Neubeginn" sollten vorgetragen werden, initiiert von der Potsdamer Erzählerin Doris Rauschert. Nachdem schon bald deutlich wurde, dass sich selbst diese kleine Veranstaltung trotz ihres Hygienekonzepts nicht realisieren ließ, sprang schließlich der Erzählverlag ein.
Matthias Halbrock (li.) und Doris Rauschert (re.), zwei von sechs Erzählerinnen und Erzähler beim Weltgeschichtentag 2021
Birgit Rubach (Kleinmachnow), Willy Schediwy (Stahnsdorf), Doris Rauschert (Potsdam), Matthias Halbrock (Berlin), Annette Pausch (Berlin) und Madana Kati Pfau (Zossen) erzählten ihre "Märchen zum Neubeginn" dann doch vor der Kamera. Herausgekommen ist ein Film mit Märchen aus Argentinien, Nordamerika, Wales, Tadschikistan und Syrien. Allen gemein ist, dass sie ganz dem Neubeginn, dem Aufbruch und dem Wandel gewidmet sind. Sie nehmen Sie mit auf ihren Reisen, hinein ins Neue, das Prüfungen bereithält und Erlösung verspricht.
Der Spiegel, der ins Jenseits führt
Märchen aus Argentinien
frei erzählt von Doris Rauschert, Potsdam
Spe-Ow
Schöpfungsmärchen aus Nordamerika
frei erzählt von Willy Schediwy, Stahnsdorf
Der Brunnen der Liebe
Märchen aus Syrien
frei erzählt von Annette Pausch, Berlin
Der Zaubergarten
Märchen aus Tadschikistan
frei erzählt von Birgit Rubach, Kleinmachnow
Einron und die schöne Dame vom grünen Wald
Märchen aus Wales
frei erzählt von Matthias Halbrock, Berlin
Cervidwen und Taliesin
Märchen aus Wales
frei erzählt von Madana Kati Pfau, Zossen
Verfolgen sie das Programm ab Samstag, 20. März 2021, 11.00 Uhr hier.